Die Brägen Band – The World-Famous Genetic Art Rock Band

 

Ursprünglich war „Brägen“ die negative Bezeichnung für unendlich lange, chaotische Musik-Sessions, die seit vielen Jahren in vertrauter Umgebung stattfinden (auch „Emsland Voodoo“ genannt).“

(Auszug aus dem Band-Info vom ersten Album der Brägen Band, 1994).

 

Die Brägen Band entstand innerhalb der Jahre 1993/94 aus einer mehr oder weniger festen Session-

Vereinigung von Musikern. Während Vocals, Drums, Bass und Keyboards schnell zum unveränderbaren Kern gehörten, gab es nie einen festen Gitarristen. Dafür jedoch einige außergewöhnliche Instrumente, wie z.B. die „Hühnerflöte“, die „Hühnergitarre" oder der legendäre „Ampunaut I“ (konstruiert und gespielt von Wabbert).

 

Aus den unzähligen Session Abenden entwickelten sich im Laufe der Zeit wiederkehrende Themen musikalischer wie lyrischer Art, jedoch nie (oder äußerst selten) feste Stücke. Es handelt sich also bei nahezu allen Stücken um Improvisationen!

 

So entstand im Laufe der Zeit das einzigartige Brägen Universum mit fiktiven Protagonisten, welche sich im Themenumfeld Genetik, Ornithologie, Entomologie, Massentierhaltung, Science Fiction, so wie aktuellen Themen und kleinen, märchenhaft anmutenden Geschichten wieder finden. Erwähnenswert sind hier vor allen die Oberhenne Erika, Brägon, der Walnussmann, Goldschorsch und natürlich Gerd (so wie sein türkischer Schwager Gürd). Schauplatz der Handlungen ist zumeist das Emsland, ein Landstrich im Nordwesten Deutschlands in der Nähe von Osnabrück, der Heimatstadt der Brägen Band.

 

Die Bedingungen, unter denen die Brägen Band in ihrer Entstehungszeit aktiv war, begünstigten die Entwicklung zusätzlich. Eine kleine „Villa“ am Rande der Stadt in der Nähe des Autobahn Südkreuzes. In einem großen Wohnzimmer voller Instrumente und anderem Equipment wurde regelmäßig bis spät in die Morgenstunden musiziert und phantasiert. Kamen Gäste, so wurden diese mehr oder weniger ungefragt mit in die Aktivitäten einbezogen. So z.B. der legendäre Chor bei „Helmpflicht in Oberkrelm“ (Album No. 1), die schrägen Stein-Esotheriker oder die rumänischen Tramper vom Autobahnkreuz.

In den ersten Jahren traf man sich noch nahezu wöchentlich (die „Ellersiek Phase“, Alben No.1-5; 1993 -1998), später nahmen die Aktivitäten deutlich ab. Dennoch gab und gibt es immer wieder mehr oder weniger aktive Phasen: die „Hafen Phase“ (2000 -2011, Alben No. 6 -9), so wie die Studio B Phase (2012 bis heute).

 

Sämtliche Brägen - Abende der vergangenen 25 Jahre wurden mit Aufnahmetechniken unterschiedlichster Art (vom Zwei-Kanal-Raummikro bis zum 16 Spur Multi Track Recording) mitgeschnitten. So erklärt sich die inhomogene Audioqualität der einzelnen Alben (siehe hierzu auch der Abschnitt „Technik“).

 

Der Auswahl der Tracks für die jeweiligen Alben erfordert stets, dass erst einmal alles, was in einer gewissen Zeitspanne aufgenommen wurde, durchgehört werden muss. Zwischen etlichen Minuten „Abfall“ ("Giftschrank") kristallisieren sich sodann brauchbare Passagen heraus. Diese werden so geschnitten und z.T. arrangiert, dass ein halbwegs hörbares Ergebnis zu Stande kommt.

 

Auf diese Weise wurden bislang 12 Longplayer produziert (Stand 2024), auf denen viele dieser improvisierten Geschichten festgehalten sind. Dies gipfelte Mitte der 90ger Jahre im Doppelalbum „Brägon & die Ampunauten“ (1996), ein Konzeptalbum, basierend auf der Geschichte eines wahnwitzigen Wissenschaftlers, einem Labor im Keller und jeder Menge Hühner.

Brägen Band 1996 (v.l.n.r.): Wabbert, Dr. Fehl, Goldschorsch, Benjah B. (Gast), Brei Robin
Brägen Band 1996 (v.l.n.r.): Wabbert, Dr. Fehl, Goldschorsch, Benjah B. (Gast), Brei Robin
Wabbert live am Ampunaut I, Berlin 1997
Wabbert live am Ampunaut I, Berlin 1997

Die vier Live Präsentationen zwischen 1996 und 1998 blieben (und bleiben) die einzigen. Der Aufwand für eine angemessene Umsetzung ist definitiv zu groß.

Anfang 2024 wurde das Konzert vom 21.12. 1996 im "Haus der Jugend" Osnabrück veröffentlicht:

  • https://youtu.be/-Ly8PZC02Aw

1997/1998 standen neben der Arbeit an einem weiteren Konzeptalbum („Verpuppt Oisch“) auch erste Versuche, bewegte Bilder mit der Musik der Brägen Band zu kombinieren im Mittelpunkt des Geschehens. Die von Wabbert auf analogem Super 8 Format produzierten Kurzfilme „Meppen Muäh“ und „Das Geheimnis des Nazikorns“ wurden - in diesem Fall sogar mit ein paar Probedurchläufen - instrumental vertont.

 

Während das Debütalbum „Von Oberkrelm nach Unterkrelm“ (1994) noch mit diversen Gastmusikern erschien, beschränkt sich das 10. Album („Eigold“, 2019) einzig auf die Kernbesetzung: Wabbert (Vocals, Ampunaut I), Goldschorsch (Bass), Dr. Fehl (Drums) und Brei Robin (Keyboards, Ampunaut II, Audio- / Videoproduktion).

Zum 25. Jubiläum der Brägen Band (ca. 2018) erschien zeitgleich zum Eigold-Album die Video-Dokumentation „Was muss denn noch mit hinein?“, produziert von Brei Robin.

In mühevoller Kleinarbeit wurde das gesamte Ton- und Bild-Archiv der vorangegangenen 2 ½ Jahrzehnte durchforstet. Das Resultat ist ein beeindruckender 90-Minuten-Querschnitt aller bislang erschienenen Tonträger, angedickt und animiert mit umfangreichen Bildmaterial („arte kann einpacken“).

So entstanden ansatzweise auch kleine Videoclips zu einzelnen Stücken aus den verschiedenen Epochen der Brägen Band.

Diese werden jetzt nochmals optimiert und in loser Reihenfolge der Öffentlichkeit auf dem parasoniq Kanal (youtube) präsentiert (s. dazu NEWS)

Den Anfang macht „Ultrahocherhitzt“ aus dem Jahr 1995, die kleine Geschichte vom Goldschorsch, der mit Hilfe seines Milchviehs zurück zur Natur findet:

 

https://youtu.be/l-WJcpYEx9s

 

Im Zentrum der Visualisierung stehen hier - wie in einigen der noch folgenden Clips - die vorzüglichen Cover-Artworks des dazu gehörigen Albums (s. Discografie), so wie die damals von Brei Robin gefertigten Videoaufnahmen aus den entsprechenden Entstehungsjahren der Titel.

 

Stand Februar 2024: Auf dem parasoniq Kanal sind folgende Videos der Brägen Band abrufbar:

  • Gerd: https://youtu.be/LmW_voFmMXw
  • Ultrahocherhitzt: https://youtu.be/l-WJcpYEx9s
  • Wabbert & Gerd: https://youtu.be/RrMQsawjEGM
  • Labör Extrem / Brävid-10: https://youtu.be/QiN6Qja-nwk
  • Verpuppt Oisch! (2010): https://youtu.be/G7eLKnDuOHA
  • Milbert & Zeck II: https://youtu.be/ZhHsItK7E18
  • Die Eiermaschine: https://youtu.be/Qjm0ylkj-i0
  • Live Haus der Jugend 1996: https://www.youtube.com/watch?v=-Ly8PZC02Aw
  • Lebende Tiere: https://youtu.be/CdXNhC-gPW0

Fortsetzung folgt...


Technik

 

1993 – 1998 (Ellersiek Phase)

 

Analoge Multitrack 8 - Spur Aufnahmen. Diese Einzelspuren liegen heute leider nur noch zum Teil vor, können dann jedoch mit aufwendigen Verfahren (s.u.) recht gut restauriert werden.

Alle anderen Stücke dieser Phase liegen als Stereomaster vor, z.T. jedoch in recht bescheidener Qualität. Während das Restaurieren solcher Stereo - Tracks auch heute nur in Grenzen möglich ist, können die einzelnen Spuren der Multitrackaufnahmen deutlich effektiver bearbeitet werden. Keyboards, Bass und andere Line Signale sind dabei in halbwegs verwertbarer Qualität vorhanden. Mikrofonspuren (Vocals und Drums) liegen dagegen überwiegend in annähernd desaströser Form vor. Auf hochwertiges Equipment musste damals aus finanziellen Gründen verzichtet werden, und die Kontrolle der Aufnahmegeräte während der Aufnahmen wurde dauerhaft vernachlässigt. Es wurde eben einfach nur gespielt.

Mit aktueller Software ist es heute allerdings möglich, die Aufnahmen Spur für Spur zu säubern oder auch zu splitten: eine 2-Spur-Schlagzeugaufnahme aus jener Phase wird heute in bis zu 8 Kanäle aufgeteilt, so dass jedes einzelne Element (Bass Drum, Snare, Toms, Becken etc.) in Lautstärke, Panorama, Klang, Effekte separat bearbeitet werden kann.

 

2000 – 2008 (Hafen – Phase I)

 

Nach dem Umzug in die feuchte Kaschemme im Osnabrücker Hafengebiet reduzierte sich die Technik auf 2-Spur Aufnahmen mit einem Stereo-Raummikro. Bei diesen Mitschnitten war es häufig durch den Zufall bestimmt, ob die Balance zwischen den Instrumenten und v.a. den Vocals halbwegs stimmte. Und gerade die für die Brägen Storys so wichtige Sprachverständlichkeit hatte, wie sich beim späteren Anhören der Aufnahmen herausstellte, oft das Nachsehen.

Dennoch konnten einige wichtige Tracks gerettet und auf entsprechende Alben konserviert werden.

 

2008 – 2011 (Hafen – Phase II)

 

Digitale Multitrack 8-Spur Aufnahmen. Ähnlich der Ellersiek Phase wurde hier zwar in besserer Qualität, jedoch auch hier ohne jede Sorgfalt bei äußerst bescheidener Raumakustik mitgeschnitten.

Die Nachbearbeitung kann mit diesem Aufnahmematerial wieder deutlich differenzierter stattfinden (s.o.). Ein erstes Ergebnis in Form eines Albums aus dieser Phase ist das soeben erschienene Werk „Labör Extrem“ (aufgenommen 2010).

 

2012 – heute

 

Digitale 16-Spur Aufnahmen inkl. der heute standardmäßigen Nachbearbeitungsmöglichkeiten am PC.

Ausserdem mit verbesserter Akustik im Aufnahmeraum, so wie leicht verbessertem Equipment (also noch lange keine aktuelle Studio Qualität, aber für Amateur Aufnahmen ganz ok…).

 

Es ist zumindest geplant, sämtliche Alben, Videos und eine Vielzahl an bislang unveröffentlichten Titeln aller Epochen über kurz oder lang (wieder) zu veröffentlichen. Parallel dazu kommt es selbstredend immer wieder zu neuen Einspielungen.

 

Wer sich jetzt fragt, wozu der ganze Aufwand? Die Brägen Band kommt aus einem Zeitalter, indem das Internet noch in den Kinderschuhen steckte und Online Streaming noch nicht existierte. Auch das Produzieren eigener Tonträger war ungleich komplizierter und teurer als gegenwärtig. Nie war es einfacher als heute, auf diese Weise eine Weltöffentlichkeit zu erreichen. Und während sich im Web tagtäglich unzählig viel Müll ansammelt, kann sich die Brägen Band mit ihrem einzigartigem Konzept und dessen Ergebnissen alle Male sehen und hören lassen.

Im besten Falle wird die Brägen Band durch ihre Präsenz im Netz irgendwann einmal (wahrscheinlich erst posthum aus Sicht der Band) eine angemessenen Aufmerksamkeit erlangen so dass sie ihrem Attribut gerecht wird:

 

The World´s Most Famous Genetic Artrock Band.


Die Brägen Band 2021:

Avatar Studie für die nächste Tour (2082)


Konzert-History:

 

 

Dezember 1996: Osnabrück, Haus der Jugend

 

Oktober   1997: Berlin, Jessica-Proll-Haus

 

Oktober   1997: Berlin, Dunkerstraße

 

Oktober   1998: Osnabrück, Ellersiek (Heimkonzert)

 


Wabbert: Vocals, Hühnergitarre, Ampunaut I

Goldschorsch: Bass

Dr. Fehl: Drums

Brei-Robin: Keyboards, Audio- & Videoproduktion